NEUES PROJEKT
Bei meinem aktuellen Manuskript handelt es sich um einen modernen Don Quijote - einem Mix aus Road Trip, Coming of Age, Drama, Miguel Cervantes, Humor, Abenteuer, Ratgeber, Windmühlen im Kopf ... und - dem Hauptthema des Romans, dass ich noch nicht verraten möchte. Es ist zwar kein Krimi, trotzdem wage ich zu behaupten, dass der Roman meine Thriller-Trilogie in Sachen Spannung noch übertrifft.
Den Titel des über 500 Seiten umfassenden Werks darf ich noch nicht bekanntgeben, und auch das Erscheinungsdatum steht noch nicht fest. Dennoch möchte ich bereits die Protagonisten vorstellen, aus deren Perspektive der Roman abwechselnd erzählt wird:
Ben
Der 19-Jährige Ben aus Berlin sieht toll aus, aufgrund seiner Krankheit wollte es jedoch mit den jungen Damen bislang nicht klappen. Seine größte Sorge ist es als Jungfrau zu sterben - was angesichts seiner Lebenserwartung nicht so abwegig ist. Ben leidet unter Mukoviszidose, einem seltenen Gendefekt. Die Krankheit ist unheilbar und hat neben seiner Lunge auch die Leber angegriffen. Er ist auf eine doppelte Organtransplantation angewiesen. Die Chancen, bei der Vergabestelle Eurotransplant eine Leber- und Lunge gleichzeitig zugeteilt zu bekommen, sind nahezu aussichtslos. Die Zeit in der Klinik vertreibt er sich mit chatten. Mit Erfolg: 'Dulcinea' will sich mit ihm treffen. Ben darf zwar die Klinik nicht verlassen, dennoch stiehlt er sich davon. In freudiger Erwartung klingelt er an der genannten Adresse - ohne zu ahnen, wer ihm dort die Tür öffnet...
Clara
Clara, deren wahres Alter der Fantasie der Leser*innen überlassen wird, hatte in jungen Jahren ein Verhältnis mit Bens Großvater Juan - einem emigrierten Spanier, der vor der Franco-Diktatur floh. Juan war Lebenskünstler, Träumer und Poet - und Clara wurde seine junge Muse. Durch ihn lernte sie die spanische Literatur kennen und lieben - allen voran Miguel de Cervantes und seine Werke. Don Quijote liest sie jedes Jahr aufs Neue. Sie leidet unter Agoraphobie, und hat aus Angst vor öffentlichen Plätzen und Menschen-ansammlungen ihre Berliner Wohnung seit 20 Jahren kaum verlassen. Clara hat eine Sehnsucht: Sie möchte ihre Phobie überwinden und in ihr geliebtes Spanien reisen, das sie nur aus Büchern kennt. Sie möchte auf Don Quijotes Spuren wandeln und in der La Mancha gegen jene Windmühlen ankämpfen, denen sie sich in Berlin nicht entgegen-zutreten wagte. Eines Tages liefert ein Bote vier Pakete. Absender ist der Notar von Juan de la Fuente. Der Inhalt besteht aus Manuskripten, Gedichten und dem Tagebuch seiner Flucht von Granada nach Berlin. In einem Brief schreibt er, dass er ein Geheimnis hüte, das er nicht mit ins Grab nehmen möchte. Obwohl Clara es mit der Realität selbst nicht so genau nimmt, erscheint ihr Juans Behauptung wie ein quijotisches Hirngespinst vom Ausmaß einer modernen Windkraftanlage. Clara fasst eine Entscheidung: Im Sinne der Weltliteratur muss sie der Sache nachgehen. Allerdings nicht alleine. Ihr schwebt ein treuer Reisebegleiter vor - ein Sancho Panza...
Story
Ben wusste aus dem Chat mit 'Dulcinea', dass sie Leandra heißt und in Straßburg wohnt, sich nun aber bei einer Verwandten in Berlin aufhält. Deshalb ist er nicht verwundert, als ihm eine ältere Dame die Tür öffnet. Während Clara in der Küche für Nachschub an Nusslikör sorgt, erhält er eine Nachricht. Leandra musste überraschend zurückreisen. Ben ist enttäuscht über das geplatzte Date und will sich von Clara verabschieden, als er eine weitere Nachricht erhält. Darin bittet Leandra ihn nach Straßburg zu kommen. Für Stunden aus der Klinik ausbüxen war ja noch vertretbar - aber für mehrere Tage nach Frankreich reisen? Andererseits ... wieso sollte er die paar Wochen oder Monate, die ihm bleiben, in der Klinik verbringen, anstatt Spaß zu haben? Clara bietet Ben an, gemeinsam nach Straßburg zu reisen. Er ist nicht erbaut, mit der Alten seinem Netzflirt nachzureisen, willigt jedoch nach zwei weiteren Nusslikören ein. Ben dachte an eine Flug- oder Bahnreise, aber für gängige Transportmittel ist Clara aufgrund ihrer Agora-phobie nicht zu überreden. Also 'leiht' Ben sich den 45 Jahre alten Renault 4 seines verstorbenen Großvaters. Die Kiste fährt zwar, aber das ist schon alles: Sie bräuchte neue Reifen, einen Service, und TÜV und Versicherung sind längst abgelaufen. Ben besitzt auch keinen Führerschein, aber was hat er schon zu verlieren? Ehe ihm nach einer Verkehrskontrolle eine Anzeige ins Haus flattert, ist er längst tot. Am nächsten Morgen klaut Ben die nötigen Medikamente aus der Klinik und kurz darauf begeben sich die beiden mit dem Oldtimer auf die verrückte Reise. Was folgt ist ein quijotischer, abenteuerlicher und spannender Road Trip zweier völlig gegensätzlicher Charaktere ... - an dessen Ende jemand etwas findet, wonach man nicht suchen kann, und jemand etwas verliert, dass man nicht besitzen kann.
Der neue Freundlinger: Dramatisch, spannend, humorvoll, tiefsinnig. Anders...